Fullax

FULLAX, die, wie sie selbst sagen, „aus der tiefsten Provinz“ kommen, namentlich Spangenberg bei Kassel, richten ihren Blick dabei oft auf das Abseits der Urbanität, auf eine Jugend auf dem Land, die oft gar nicht so wildromantisch ist, wie sich das anhören mag. Ihr Gespür für die richtigen Worte und ihr ganz besonderer Sound, der sich auf der neuen Single „NAIV“ noch einmal deutlich druckvoller präsentiert, hat FULLAX in der Vergangenheit schon Platzierungen auf den angesagten Streaminglisten beschert. Dabei ist die Band weit mehr, als das, was in ihren Songs zu hören ist – sie schreiben und produzieren im eigenen Studio und drehen ihre Musikvideos selbst oder mit Unterstützung ihres kreativen Umfelds.

In „NAIV“, der ersten Single aus ihrem kommenden, zweiten Album, nehmen FULLAX ihre Hörer*innen mit in eine energievolle, Indie Rock-Gitarren geprägte Atmosphäre, die sich nach Wut, Verzweiflung, Zorn und Frustration anfühlt. „Faustkampf der Kreisliga“ heißt es im Text des Songs und die Worte verwandeln sich in Bilder, bei denen wir wegsehen wollen und hinschauen müssen. FULLAX reflektieren die Themen Gewalt und „toxische Männlichkeit“ aus einer ihr vertrauten ländlichen Perspektive. Der Song vereint starke persönliche Erfahrungen, Enttäuschungen und die Ohnmacht vor gewaltbereitem Mitläufertum mit der klaren Erkenntnis, sich niemals damit identifizieren zu können.

„NAIV“ richtet sich an all diejenigen, die Situationen wie diese aus der eigenen Biografie kennen, entweder in der Rückschau oder im aktuellen Lebensumfeld und die sich mit dem stumpfen Stereoptyp von Gewalt und Hass nicht abfinden wollen.

Fullax kommen aus Spangenberg, etwa 40 Autominuten südlich von Kassel entfernt. Ein musikalisches Niemandsland und überhaupt ein Ort, der eher Langeweile als Rock’n’Roll suggeriert. „Außer uns gibt es hier eigentlich niemanden der ernsthaft Musik macht“, so Schlagzeuger der Band Jonas Hoppe. Dafür tun Fullax es umso ernsthafter. In einem Scheunenanbau an einem alten Landhaus haben die beiden sich ihr eigenes Studio eingerichtet. Rund drei Jahre haben sie dort an ihrem Debütalbum gearbeitet, es nicht nur selbst aufgenommen, sondern zudem produziert und gemischt. Und auch sonst entstand vom Artwork bis zu den Bandfotos alles in Eigenregie.

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