Dominik Hartz
Es heißt Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zu Besserung. Die eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen – sicher kein Problem für Dominik Hartz. Gab er auf seiner thoughts.on.beats EP schon zu, „Was soll ich sagen ja I fucked it up. Wusste Bescheid und hab es doch gemacht“, ist auch seine neue Single „LaLaLa“ von der ersten Zeile an ungeschönt selbstreflektiert. „Ich bin gut darin, nicht gut darin zu sein. Mache Fehler und kann sie mir nicht verzeihen“.
Mit dem polternden Beat und der DeMarco-schen Gitarre nimmt Hartz uns „LaLaLa“ schreiend mit auf diesen Reflektions-Trip. Die Augen etwas verklebt, die Sicht verschwommen, die Beine wackelig aber irgendwie befreiend das Ganze.
Und was ist jetzt mit der Besserung? Da hat der 23-Jährige Wahlberliner leider auch keine Lösung parat. Für den Moment reicht es ihm aber sich achselzuckend in ein in ein wohlig-warmes LaLaLa Mantra zu flüchten. Vielleicht ist das der besagt erste Schritt.
Aufgewachsen in einem kleinen Dorf an der Ostsee zog es Dominik Hartz für sein Schauspiel Studium nach Berlin. Musikalisch sozialisiert zwischen den Jazz Platten seines Vaters und einer klassischen Chor- und Klavierausbildung, entdeckte er im Teenageralter Hip Hop für sich. Verschiedene Bandprojekte, seine Zeit als Straßenmusiker in Melbourne – die diversen Einflüsse hört man seinen Songs, die leichtfüßig zwischen Rap, Indie und Pop balancieren, ohne Frage an.
Schon auf seiner 2020 veröffentlichten EP „thoughs.On.Beats“ zeigte er, dass er vor allem textlich einen unglaublich Tiefgang hat und sehr smarte und direkte Bilder malt. Mit seinen fast schon lethargisch-beiläufigen Vocals erinnert er dabei in seinen besten Momenten hier und da vielleicht soagar an Mac Miller.
Im Laufe des Jahres wird Dominik Hartz neben den Szenenstudien an der Hochschule in einer „Mephisto“ Inszenierung von Klaus Mann als Hendrick Höfgen am Berliner Ensemble zusehen sein.