Bryde

Bryde – das ist Sarah Howells. Eine Frau und ihre elektrische Gitarre, die wilde und zarte Songs spielt. Innerhalb von Strophe und Refrain wechselt ihre Musik von verletzlich zu unnachgiebig. Dabei entstehen Botschaften, die lebensbejahend und trotzig zugleich sind. Fasziniert von der Psyche der Menschen und den Dynamiken zwischen ihnen, schafft Bryde ehrliche und furchtlos authentische Lieder, die als „verworren und entblößend“ gleichzeitig beschrieben wurden.

Howells macht seit über 20 Jahren Musik. Sie hat die Uni geschwänzt, um mit ihrer Highschool-Rockband auf einem in einen rostigen Transit gequetschten alten Sofa durch das Vereinigte Königreich zu touren. Aufgewachsen im Grunge der 90er und Emo der 00er-Jahre und kurz vor der Unterschrift eines Plattenvertrags, geriet die Welt der vier eng befreundeten Musiker ins Wanken, als bei Bassistin und Gründungsmitglied Nia Leukämie diagnostiziert wurde. Nach einem 18-monatigen Kampf mit der Krankheit starb Nia auf tragische Weise und die Band löste sich auf.

Der Verlust ihrer Freundin und ein Umzug von Milford Haven nach Cardiff führten dazu, dass sich Howells‘ Musikgeschmack vom Power-Pop ihrer Jugend zum introspektiven Emo-Folk als Teil des Duos Paper Aeroplanes entwickelte. Sie tauschte die E-Gitarre gegen die akustische Variante. Paper Aeroplanes tourten ausgiebig durch Großbritannien und Deutschland, verkauften Venues wie die legendäre Union Chapel und die Hamburger Prinzenbar aus, spielten auf dem SXSW und veröffentlichten drei Alben in Eigenregie und ließen ein Majorlabel nach dem anderen abblitzen.

Während einer Bandpause im Jahr 2016 sah Sarahs Bedürfnis weiter zu kreieren und sich wieder mit der E-Gitarre zu vereinen – dies war der Beginn ihres Solo-Projekts Bryde, das von der Sunday Times mit „wilde Gitarre…sensationell“ beschrieben wurde. Mit ihrem Debütalbum Like an Island wurde Bryde 2018 für den Welsh Music Prize nominiert, tourte durch Europa und zierte die Bühnen von Festivals wie Latitude, Boardmasters und Live at Leeds. Es war eine Platte über Emanzipation und das Lernen, wieder allein zu existieren. Was folgte, war ihr zweites Album The Volume of Things (2020), geschrieben und aufgenommen zwischen London und den Studios verschiedener Freunde in Berlin und produziert von Thomas Mitchener (Frank Carter & The Rattlesnakes, The Futureheads). Das Album wurde während der ersten Phase der Pandemie veröffentlicht und handelte von der Bombardierung des modernen Lebens, der Lawine von Nachrichten, Mitteilungen, Ratschlägen und Ideen, zu denen wir jeden Tag Zugang haben, und dem Versuch, aus dem weißen Rauschen einen Sinn herauszufiltern.

Spiritualität, Liebe, Religion, Heilung und die Macht des Geistes sind Themen, die sich schon seit Jahren durch Brydes Musik ziehen, aber jetzt, im Jahr 2022, scheinen sie relevanter denn je.

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